Thema Windhundtreffen

Wir liiiiiieeeben es, zu Windhundtreffen zu gehen, bzw. zu fahren :-) Windhunde brauchen Windhunde und Windhundleute brauchen Windhundleute ! Es gibt einige jährliche Treffen, die wir teilweise schon seit Jahren besuchen : Sommerfest in Dreieich, Windhundfest in Viernheim usw. Regelmäßige Treffen gibt es z.B. auch in Offenbach, in Ulm, Gladbeck, Montabaur und und und ..... Hunde, die nicht so "gesellig" sind oder das erste Mal auf einem größeren Treffen sind, können natürlich auch mit so vielen fremden Hunden und Menschen überfordert sein. Am besten erst mal mit dem Hund am Rand aufhalten und schauen, ob er "auftaut". Zeigt der Hund sich aber gestresst und ängstlich, so sollte man größere Treffen meiden. Auf jeden Fall sollte man gut aufpassen, dass keiner zum Hasen oder Mobbingopfer wird oder andere Hunde jagt und bedrängt. Auf jedem größeren Auslauf sollte jeder auf alle Hunde achten und Konfliktsituationen möglichst gar nicht erst entstehen lassen oder gleich wieder entschärfen. Wilde Hetzjagden entgleisen recht schnell, es kommt zu Verletzungen und das Treffen wird für den Hund zu einer schlechten Erfahrung.

Wir sind hier zwischen Aschaffenburg / Hanau und Würzburg eine Gruppe von Windhundbesitzern, die sich regelmäßig trifft : auf einem großen eingezäunten Gelände, am Main, im Hundewald, im Garten oder auch mal im Restaurant. Da die Hunde sich alle kennen, sind diese Treffen immer sehr entspannt und schön. Falls es also hier noch jemanden gibt, der sich uns vielleicht gerne anschließen möchte, kann er gerne mit mir Kontakt aufnehmen.

Thema "Angsthunde"

Angst ist eine sehr starke Emotion, die Hunde genauso verspüren wie Menschen.
Sie ist in allererster Linie als ganz normale überlebensnotwendige Strategie des Körpers anzusehen, um das Überleben zu sichern. Der Körper wird in die Lage versetzt, der Gefahr durch Angriff oder Flucht zu begegnen. Hunde können Angst haben, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben oder weil sie keine Erfahrungen machen konnten, weil sie traumatische Erlebnisse hatten oder weil es zu Fehlverknüpfungen gekommen ist. Es kommt praktisch alles als Angstauslöser in Frage. Auch Dinge, die sich unserer Vorstellung und Wahr-nehmungsfähigkeit entziehen. Deshalb Angst immer ernst nehmen ! Nicht runterspielen, nicht ignorieren und schon gar nicht bestrafen !
Die körperlichen Anzeichen dafür, dass ein Hund Angst empfindet sind z.B. : aufgerissene Augen mit großen Pupillen, abgewandter Blick, Hecheln, Zittern, eingeklemmte Rute, erstarren, feuchte Pfotenabdrücke u.a. In diesem Zustand, den der Hund NICHT willentlich beeinflussen kann, ist er nicht mehr in der Lage zu denken oder gar zu lernen. Es macht also keinen Sinn, ihm dann noch irgendwelche Befehle zu geben, etwas von ihm zu verlangen oder ihm gar in diesem Moment etwas beibringen zu wollen.
Es ist auch falsch zu sagen : Da muss er jetzt durch !
Das einzig Richtige ist, den Hund aus dieser Situation herauszuführen. Keine Hektik, keine Flucht, sondern einfach nur geordneter Rückzug oder ein Abwenden in eine andere Richtung, um die Distanz zum Angstauslöser zu verringern. Es ist wichtig, dass der Hund uns vertrauen kann. Dazu müssen wir SEHEN, was in dem Hund vorgeht und ihm helfen, wenn er Hilfe braucht !
Wir geben ihm Schutz, wenn er Angst hat. Es heisst immer wieder, dass sich die Angst verstärkt, wenn wir den Hund „trösten“. Richtig ist, ihn nicht mit aufgeregter Stimme hektisch zu bemuttern sondern ihn abzuschirmen und wenn er mag ruhig zu streicheln oder aus der Situation herauszuführen.
Grundsätzlich versucht man, immer nur so nah an die Angstauslöser ran zu gehen, wie es für den Hund erträglich ist. Erträglich heisst, dass der Hund noch keine Angst zeigt und ansprechbar ist. In dem Fall einfach etwas leichtes von ihm verlangen ( einen Bogen mitlaufen, absitzen, anschauen ), ihn dafür belohnen und sich wieder vom beängstigenden Objekt entfernen. So lernt der Hund, dass er uns vertrauen kann und wir ihn nicht allein lassen oder ihn gar extra der Angst aussetzen.
Später kann man dann den Auslöser direkt FREUDIG benennen und dem Hund ein tolles Leckerchen geben. Die Angst kehrt sich dann bald um in eine freudige Erwartungshaltung, sobald der Auslöser erscheint. Das nennt man Gegenkonditionierung.
Wie begegne ich einem sehr ängstlichen Hund ?
Ich nähere mich ihm in einem Bogen, starre ihn nicht an, wende meinen Körper leicht von ihm ab.
Warten bis der Hund sich von selber nähert und Kontakt aufnimmt oder ganz beiläufig im Vorübergehen kurz berühren. Nie zwingen, nie ungeduldig werden
Im Zusammenleben hilft ein geregelter Tagesablauf, - Routine bringt Sicherheit -, ein Rückzugsort an dem der Hund wirklich zur Ruhe kommen kann (Schlaf ist sehr wichtig!) und evtl. ein sicherer Zweithund.
Jede Annäherung belohnen mit leckeren Sachen und ansonsten : Geduld, Geduld, Geduld ! und aufpassen, dass ein Angsthund NIE entwischt. Das wäre der Supergau !
( Literaturtipps : „Calming Signals“ von Turid Rugaas und „Der ängstliche Hund“ von Nicole Wilde )
  

Thema Mehrhundehaltung und Gruppendynamik

Ich habe den Eindruck, dass die Zahl der Mehrhundehalter in den letzten Jahren eindeutig zugenommen hat. In Windhundhalterkreisen sowieso ! :-)
Ganz nach dem Motto : „Ein Windhund ist kein Windhund“ oder „Windhunde sind wie Chips – man kann unmöglich nur einen wollen !“
Die Haltung mehrerer Hunde ist für den Menschen sicherlich eher ein Gewinn, deswegen sind die Gründe für die Anschaffung eines weiteren Hundes meistens doch recht egoistisch.
Wir wollen, dass der eine Hund nicht so alleine ist, Kontakt zu Artgenossen hat, sich die guten Eigenschaften beim anderen abschaut und und und. Oder wir wollen einfach noch einem Hund aus dem Tierschutz ein gutes Leben bieten oder können uns nicht von einem Pflegehund trennen. Es ist aber andererseits auch eine große Verantwortung und kann Probleme mit sich bringen.
Der neue Hund läuft oftmals nicht einfach so mit, wie wir uns das vorgestellt hatten. Vielleicht bringt er ungeahnte Probleme mit oder der Ersthund ist so gar nicht angetan von seinem Kollegen.
Sicherlich brauchen Hunde andere Hunde. Jedoch sind nicht alle unbedingt glücklich damit, ihr Zuhause, ihren Menschen usw. nun auf einmal teilen zu müssen. Auch können sie sich sehr in ihren Temperamenten und Bedürfnissen unterscheiden, so dass es zu Reibungspunkten kommt. Die Erziehung wird um einiges schwieriger. Zum einen deshalb, weil wir unsere Aufmerksamkeit nun auf zwei oder mehr Hunde aufteilen müssen, was der ein oder andere Hund schon mal gerne ausnutzt, um unlieben Angewohnheiten nachzugehen oder auch diese nun erst zu entwickeln.
Zum anderen entsteht fast immer eine gewisse Gruppendynamik nach dem Motto : Gemeinsam sind wir stark !
Die Hunde sprechen sich untereinander ab, sind evtl. nicht mehr so sehr auf ihren Menschen bezogen, es kommt zu Gruppen- und Revierverteidigung und so weiter ...
Hatte man früher z.B. Ruhe am Gartenzaun, so rennt nun die ganze Meute laut bellend daran entlang, sobald sich außerhalb etwas bewegt.
Nun ist also die Frage, welche Rolle der Mensch in seiner Hundegruppe übernehmen soll und kann. Das Märchen vom „Alpha“, der alle "dominiert", immerzu darauf achtet, dass alle Hunde hinter ihm gehen und sämtliche Ressourcen verwaltet ist überholt. Im Familienverband der Wölfe sind es die Elterntiere, die die Rolle der erfahrenen, souveränen, wohlwollenden und zumeist recht großzügigen Führer übernehmen. Es ist ein MITEINANDER und kein Gegeneinander !!!
Wir sind dafür zuständig, dass es allen Hunden gut geht und müssen auf viele Dinge achten : Körpersprache, Konfliktsignale, Stresssymptome .....
Unser Job besteht also mehr aus Pflichten als aus Rechten.
Ich bin ganz gut damit gefahren, von all meinen Hunden stets nettes höfliches Verhalten untereinander zu fordern, keinen als ranghöher vorzuziehen und auf ausreichend Ruhe- und Entspannungszeiten und – raum zu achten. Meine Hunde dürfen meistens vor mir durch die Tür, müssen aber manchmal auch warten, wenn ich es für wichtig erachte.
Sie dürfen vor mir essen und besetzen regelmäßig sowohl alle Sofas als auch das ganze Bett !
Ich denke, wir haben einen ganz guten Draht zueinander. Ob man das als Bindung bezeichnet ? Wir verbringen fast den ganzen Tag miteinander, jedoch bleiben sie auch problemlos mal allein zu Hause. Sie genießen in geeigneter Umgebung jeden Tag Freilauf und kommen, wenn ich sie rufe. Ich lobe meine Hunde sehr viel und gebe auch gerne Leckerchen als Belohnung.
Unsere „Problemchen“ liegen eindeutig darin, dass sie als Gruppe nicht unbedingt jedem Kontakt zu fremden Hunden zugetan sind und rassetypisch auch nicht jeden Menschen unbedingt gleich lieben. 

Thema Urlaub

Natürlich fahren auch wir mal ganz gerne in den Urlaub. Da das mit sechs großen Hunden nicht mehr so ganz leicht ist, haben wir uns wieder einen Wohnwagen zugelegt und machen Campingurlaub. Dazu suchen wir immer schöne Campingplätze, wo unsere Hunde willkommen sind. Bisher hatten wir nie Probleme und durften auch immer unseren Schafszaun rund um den Wohnwagen aufstellen. So müssen wir nicht immer so aufpassen und die Hunde belästigen keine anderen Leute. Die Idee ist absolut zur Nachahmung empfohlen ! Jedoch vorher mal testen, ob der Hund solch einen Zaun als Absperrung akzeptiert und natürlich trotzdem nie unbeaufsichtigt lassen !

 Desweiteren sind wir im Urlaub immer auf der Suche nach Freilaufmöglichkeiten für unsere Hunde. Optimal sind eingezäunte Auslaufgebiete, wie z.B. der Hundewald in Scharbeutz oder in Wildemann ( www.hundewald-harz.de ) oder die eingezäunte Wiese im Wald von Einbeck. Wer also noch einen Tipp für uns hat und solch eine Gelegenheit kennt, - wir sind immer dankbar :-) Allerdings sollte das Gelände möglichst nicht nur zu festen Öffnungszeiten einmal in der Woche oder so zugänglich sein. In Dänemark gibt es viele solche Hundewälder und überhaupt scheinen sie im Norden häufiger zu sein als im Süden.... Das ist schade, weil es uns doch eigentlich immer eher Richtung Süden ( Schwarzwald, Bodensee, Bayr. Wald usw. ) zieht.

 So, nun waren wir doch eher im Norden als im Süden ;-)  Um genau zu sein : In Holland am Meer 




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